Hands-on: Ein für Bushäuschen für Hainfeld
Endlich war es bei uns am Tisch mal wieder Zeit, ordentlich anzupacken. Als aktuelles Hands-on-Projekt haben wir das Bushäuschen in Hainfeld in der Gemeinde Birgland wieder in Schuss gebracht. Acht engagierte Tabler unseres Tisches legten gestern früh los – und was sollen wir sagen? Es war einfach ein großartiges Projekt!
Das haben wir geschafft:
- Dach befestigt
- Holz zugesägt und lasiert
- Boden komplett erneuert
- Eine Stufe eingebaut, um den abschüssigen Boden zur Straße auszugleichen
Fenster eingebaut
Ein großes Dankeschön geht an Viola, die Initiatorin, sowie ihre Familie und Freunde aus Hainfeld. Sie kümmerten sich um die Organisation der Materialien und sorgten für großartige Verpflegung mit Leberkas, Kaffee und Kuchen.
Warum Hands-on-Projekte?
Solche Projekte liegen uns besonders am Herzen, denn hier steht persönlicher Einsatz im Vordergrund. Bei Round Table geht es nicht nur um Fundraising – viele Service-Projekte setzen wir mit Tatkraft, Planung und Organisation selbst um. So schaffen wir gemeinsam etwas, das Bestand hat.
Onetz / Heike Unger, 09.05.2023
Round Table baut das Bushäusl, das keiner bauen wollte
Ob auch noch ein Sofa, zumindest als Wandgemälde, dazu kommt, ist noch o!en. Das Ziel, aus einem vergammelten Bushäusl in Hainfeld ein "Wohnzimmer" zu machen, in dem man gern auf den Bus wartet, ist aber auch ohne Malerei schon erreicht.
Wie alt das Bushäusl in Hainfeld (Gemeinde Birgland/Landkreis Amberg-Sulzbach) ist, kann Viola Kubasch nicht sagen. Aber die Hainfelderin weiß, dass dort schon ihr Vater als Schulbub auf den Bus gewartet hat. Also müssen es um die 50 Jahre sein. Die sah man dem Unterstand auch sehr deutlich an: Deshalb hat sich Kubasch, deren Sohn von hier aus mit dem Bus zur Grundschule fährt, gewünscht, dass das vergammelte Häusl hergerichtet wird. Das jedoch war auf den üblichen Wegen nicht möglich: Weder die Gemeinde Birgland noch der Zweckverband Nahverkehr sahen Möglichkeiten, hier tätig zu werden. Weshalb Kubasch über Ebay-Kleinanzeigen Hilfe suchte. Und sie auch fand: Round Table 235 Amberg-Sulzbach übernahm den "Auftrag". Acht Mitglieder des Serviceclubs opferten einen Samstag, um aus dem Schand!eck am Ortseingang von Hainfeld ein Schmuckstück zu machen.
Ein "Wohnzimmer" sollte es werden, so beschrieb Vizepräsident Christof Dehling den Plan von Round Table 235: Das Häusl mit neuer Verkleidung und Sitzbank aus Holz so herrichten, dass man hier wieder gern auf den Bus wartet. Ob die "Wohnzimmer"-Optik, wie angedacht, auch noch durch ein Wandgemälde mit Sofa und Hirschgeweih verstärkt wird, wollen sich die Tabler noch überlegen.
Mit Strom vom Nachbarn
Bereits ab kurz nach 7 Uhr morgens waren die acht Ehrenamtlichen in Hainfeld im Einsatz. Weil ein paar von ihnen nicht nur in ihrer Freizeit, sondern auch beru!ich handwerklich tätig sind, hatten sie alles dabei, was man für so eine "Baustelle" braucht: Lkw mit Kran, Werkzeug von Flex bis Säge, Zement, Wasser in Kanistern, Platten für den Boden und Glas für ein kleines Fenster. Den Strom spendierte ein Nachbar über eine Kabelrolle, das Holz für die neue Verkleidung für insgesamt 800 Euro hat die Familie Kubasch besorgt – in der Ho"nung, dass die Gemeinde Birgland sich daran mit 250 Euro beteiligt. Bürgermeisterin Brigitte Bachmann-Mühlinghaus hatte das im Vorfeld in Aussicht gestellt. Obwohl das bestehende Metall-Gerüst des alten Bushäusls weiter genutzt werden konnte, entpuppte sich das Projekt als aufwendig – die Tabler ersetzten schließlich nicht nur die alten, vergammelten Platten am Unterstand durch eine neue Holz-Verkleidung, sondern bauten auch noch ein Fenster, eine Stufe und eine neue Sitzbank ein und verlegten auf dem bislang nackten Erdboden im Häuschen Steinplatten. Damit waren die acht Ehrenamtlichen bis zum frühen Abend gut beschäftigt.
Typisch Round Table
Für Dehling und seine Mitstreiter war das schweißtreibend und kräftezehrend. Aber, wie er betonte, auch typisch für den Service-Club, "für uns ein klassisches hands-on-Projekt". Round Table sei gern dabei, wenn es darum gehe, ehrenamtlich mit anzupacken, im Kleinen, wie vor einiger Zeit bei beim Gewächshaus-Bau in Edelsfeld, oder im Großen, nach der Flutkatastrophe im Ahrtal oder nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria. Durch verschiedene Aktionen erwirtschafte der Verein das Geld, das er dann für solche Hilfsaktionen verwende.
Zum neuen Bushäusl, das keiner bauen wollte, sagte Dehling, er und seine Mitstreiter hätten Verständnis für Viola Kubaschs Wunsch: "Wir sind selbst alle Familienväter. Und wir haben alle Lust, anzupacken. Jetzt machen wir das Häuschen einfach schön, damit man sich da wieder gerne reinsetzt". Präsident Sebastian Apfel, der die Kleinanzeige gesehen hatte, hatte deshalb gar nicht lang betteln müssen, sondern auf seine Whats-App-Frage unter seinen Tablern "wie, wär's – machen wir das?" sofort ein Baustellen-Team beisammen. Am Ende waren nicht nur die acht Helfer, sondern auch Viola Kubasch begeistert. "Es war doch schwieriger als gedacht, es waren viele Hürden zu nehmen, aber dadurch, dass jetzt die Jungs von Round Table am Start waren, haben wir jetzt ein richtig schönes Bushäuschen."